Surfregeln
Die meisten Regeln beim Windsurfen und Kitesurfen sind lokal und von Surfspot zu Surfspot verschieden. Aber einige wenige Regeln gelten doch überall und sollen auch beachtet werden. Da sind zum einen die Vorfahrtsregeln auf dem Wasser. Hier gilt noch zu beachten, dass in der Welle die Vorfahrtsregeln noch mal etwas erweitert sind.
Vor allem für Kitesurfer gelten zudem noch grundsätzliche Verhaltensregeln auch an Land, die die Gefährdung auch Unbeteiligter ausschließen sollen und das Zusammenspiel mit anderen Wassersportlern und Badegästen regelt. Dazu gehören auch Kitezonen, die von Spot zu Spot unterschiedlich eingerichtet werden.
Verbände & Lizenzen
Vor allem die Surfschulen und Kiteschulen organisieren sich in Verbänden, um Schulungsmethoden und Zertifikate unter einem einheitlichen Standard anbieten zu können und die Qualität der Schulungen zu sichern.
In Deutschland ist vor allem der VDWS tätig, der den Windsurfing Grundschein und Kitesurf-Lizenzen ausgibt, international setzt sich mehr und mehr die IKO durch und zertifiziert internationale Schulen und gibt Kiteboard-Lizenzen aus. Aber auch der WWS und die KSA bieten Standards an.
Die PWA und die GKA sind Fahrervereinigungen und organisieren jeweils die Windsurf-Worldtour bzw. den Kitesurf-Worldcup.
Winde und Windkunde
Um zu verstehen, warum einige Surfreviere besser als andere funktionieren oder warum Winde an exponierten Stellen nochmal verstärkt werden, hilft ein bisschen Windkunde. Mit etwas Wissen kann man ganz gut die windreichen Tage „lesen“ und lässt sich nicht mehr von stürmischen Tagen überraschen.
So ist es zum Beispiel mit einem Luvstau zu erklären, dass voll auflandiger Wind am Strand oftmals schwächer ist als angekündigt, oder dass der Wind durch den Leitplankeneffekt oder den Düseneffekt nochmals beschleunigt wird. Die Windabdeckung ist oftmals gefürchtet und erzeugt böige Winde, und die Umrechnung von Knoten, Beaufort und km/h bei den Windgeschwindigkeiten ist auch kein Rätsel mehr.
Wellen & Wellenkunde
Die Surfreviere werden neben den Windverhältnissen vor allem von den Wasserbedingungen bestimmt, d.h. welche Wellen findet man auf dem Wasser oder ist das Wasser flach. Dazu gehört auch ein Grundverständnis über die Entstehung der Wellen vor Ort.
So laufen über die Meere je nach Windstärke hohe Dünungswellen über viele tausend Kilometer, während sich auf kleineren Gewässern auch bei Starkwind nur Kabbelwellen bilden können. Die Dünungswellen brechen dann völlig unterschiedlich, wenn sie auf Land treffen. So unterscheiden wir zwischen Shorebreak (die Wellen brechen direkt auf den Strand), Reefbreak, Pointbreak oder Beachbreak.
Der Shorebreak macht hier für Windsurfer und Kitesurfer die größten Probleme und das Surfrevier selektiv, da er den Einstieg erheblich erschwert. Anders sind Reefbreak oder Pointbreak – definierte Bereiche, über denen die Dünungswellen steil werden und brechen. Meistens handelt es sich dabei um ein Riff oder eine Sandbank. An einem Beachbreak laufen die Wellen vergleichsweise sanft aus. Kabbelwellen dagegen sind eher ungeordnet und erlauben Freestyle Tricks und kleinere Sprünge.
Generell gilt: Je flacher der Spot, umso flacher fallen auch die Wellen aus.