Leitplankeneffekt

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Definition und Erklärung des Leitplankeneffektes bei Winden

Leitplankeneffekt.jpg

Ähnlich wie der Düseneffekt verstärkt auch der Leitplankeneffekt den Wind. Er entsteht, wenn Luftmassen auf ein Hindernis treffen, das dann umgangen werden muss - in der Regel eine Landzunge, ein Kap oder auch eine ganze Insel oder Gebirge.

Die Grafik rechts zeigt beispielhaft den Leitplankeneffekt auf den Kanarischen Inseln am Beispiel Lanzarote.


Entstehung und lokale Auswirkungen

Sobald der Wind auf ein Hindernis trifft, drängt es die Luftmassen nach außen, wo sie wieder "freie Fahrt" haben, und so bewegt sich mehr Luft auf engem Raum und der Wind wird in Luv des Hindernisses stärker!

Umgekehrt verhält es sich dann in Lee, hier können sich die Luftmassen wieder verteilen und die Windgeschwindigkeit nimmt schnell wieder ab. Das ist sehr schön auf Gran Canaria zu beobachten, wo der umgelenkte Passat genau bis zum Spot Ketchup verstärkt wird, südlich kommt der Passat oftmals gar nicht mehr an. Hierbei spielt auch die Höhe des Hindernisses eine Rolle, so sind besonders in Lee von hohen Gebirgen die Verwirbelungen deutlich stärker als hinter einer mäßig hohen Steilküste.

Ähnliches ist auch an Baustellen im Straßenverkehr zu beobachten - vor dem Hindernis staut sich der Verkehr und hinter dem Hindernis löst sich der Stau sofort wieder auf. Der Effekt ist nicht nur bei seitlich auftretendem Wind sondern auch und besonders bei sideonshore-Winden zu beobachten. Aber auch in vertikaler Richtung ist das Prinzip zu beobachten, wenn der Wind frontal also onshore auf ein Hindernis trifft. Dann bezeichnet man den Effekt als Luvstau.

Zusätzlich zu der Verstärkung des Windes ist auch meistens eine Richtungsänderung zu beobachten, so wird z.B. an den Ostküsten der Kanarischen Inseln der Passat aus Nordost auf nördlichere Richtungen umgelenkt, wenn sich die Luftmassen "anlehnen".