Bise
Die „Bise“ ist ein markanter Wind, der vor allem in der Schweiz auftritt und durch seine charakteristische Schärfe und Trockenheit bekannt ist.
Entstehung
Dieser Wind entsteht durch eine spezifische meteorologische Konstellation sowohl im Winter als auch im Sommer. Die Entstehung der Bise ist eng mit dem Druckgefälle zwischen verschiedenen Regionen Europas verbunden. Im Allgemeinen tritt die Bise auf, wenn im Norden Europas hoher Druck herrscht, während im Mittelmeerraum niedriger Druck vorherrscht. Dieses Druckgefälle führt dazu, dass kalte, kontinentale Luftmassen aus dem Nordosten Europas in das schweizerische Mittelland strömen.
Merkmale und Auswirkungen
Ein charakteristisches Merkmal der Bise ist, dass sie oft aus Norden, Nordosten oder Osten weht und dabei kühle, trockene Luft mitsichbringt. Im Sommer sorgt die Bise in der Regel für angenehm kühles Wetter und klaren Himmel, während sie im Winter oft mit Hochnebel oder starkem Dunst in niedrigeren Lagen einhergeht.
Die Stärke der Bise variiert je nach geografischer Lage. Insbesondere im Genferseeraum erreicht die Bise ihre höchsten Stärken. Die Enge zwischen den Alpen und dem Jura führt zu einer Kanalisierung des Winds, was zu erhöhten Windgeschwindigkeiten führt. Bei klassischer Bisenlage können mittlere Windgeschwindigkeiten von 60 km/h und Böenspitzen von über 100 km/h auftreten, was als „bise noire“ bekannt ist.
Am Bodensee hingegen ist die Bise in der Regel schwächer. Hier äußert sie sich als Nord- bis Nordostwind mit Geschwindigkeiten von meist weniger als 6 Beaufort (40–50 km/h).
Die Bise hat nicht nur meteorologische, sondern auch kulturelle Auswirkungen in der Schweiz. Die Bevölkerung ist mit diesem Wind vertraut und schätzt seine erfrischende Klarheit im Sommer sowie die kalte, klare Atmosphäre im Winter.